Vortrag von Dr. Horst Bathon

Freitag, den 14. Juni 2013 um 20:00 im Museum Roßdorf, Holzgasse 7

Abb. aus: Hieronymus Benzoni (1594): Das vierdte Buch von der neuwen Welt. Frankfurt am Main. Kupferstich von Theodore de BryDie Tier- und Pflanzenwelt befindet sich in stetem Wandel, wofür insbesondere Klimaänderungen verantwortlich sind. So wurde z.B. durch die letzte Eiszeit ein Großteil unserer ehemals hier heimischen Fauna und Flora verdrängt. Bis heute ist die frühere Artenzahl noch nicht wieder erreicht, da die natürliche Wiederbesiedlung relativ langsam voran geht.

Solange der Mensch Handel über Kontinentgrenzen hinweg betreibt, solange verschleppt er auch bewusst, jedoch meist unbewusst, Pflanzen und Tiere aus ihren natürlichen Lebensräumen in Räume, die sie aktiv nie hätten erreichen können. Alle Arten, die nach 1492 vom Menschen in neue Lebensräume verbracht wurden und sich dort anzusiedeln und auszubreiten vermochten, werden als Neozoen und Neophyten bezeichnet. Der Prozess der Einschleppung und Ansiedlung beschleunigte und beschleunigt sich zunehmend mit der Entwicklung immer schnellerer Transportmittel und zunehmendem weltweitem Waren- und Reiseverkehr zusätzlich begünstigt durch die aktuelle Klimaänderung.

 

An einer Reihe von Beispielen (überwiegend aus Mitteleuropa) wird verdeutlicht, dass damit nicht unbedingt die Artenvielfalt vergrößert wird, sondern vielmehr für die heimische Flora und Fauna auch Probleme auftreten können durch eingeschleppte Parasiten, Räuber und Pathogene. Und letztlich sind wir selbst mehr oder weniger direkt betroffen durch Einschleppung von Vektoren und Krankheitserregern sowie Schädlingen an Nutzpflanzen und Vorräten.

 

Was wir aktuell unternehmen können, damit unsere belebte Umwelt und wir selbst nicht zu großen Schaden nehmen, soll abschließend diskutiert werden.

Eintritt frei, Rückfragen: Ursula Bathon, Tel. 06154-82130