Der Roßberg im romantischen Licht

Unter die Lupe nimmt Ursula Richter ein Bild von Hetty Krist bei der Vernissage in Roßdorf. Foto: Karl-Heinz Bärtl   Foto: Karl-Heinz Bärtl
© Foto: Karl-Heinz Bärtl

Ein langer Weg führt vorbei an hellgrün und orange leuchtenden Feldern hinauf zum majestätisch wirkenden Roßberg und zu den Häusern vom Stetteritz. Die vorzugsweise warmen...

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ROSSDORF. Ein langer Weg führt vorbei an hellgrün und orange leuchtenden Feldern hinauf zum majestätisch wirkenden Roßberg und zu den Häusern vom Stetteritz. Die vorzugsweise warmen und stimmungsvollen Farben verleihen dem Ölgemälde einen romantischen Charakter. Gemalt wurde es 1951 von Ferdinand Barth. Es ist eines von drei Werken des heimischen Malers, der vor allem durch zahlreiche Ansichten von Darmstadt und Umgebung bekannt wurde. Er malte insgesamt mehr als 10 000 Bilder. Romantische Ecken in der Region zeigen auch zwei weitere Gemälde von ihm: die Modau in Pfungstadt und ein Ölbild mit Häusern in Klingenberg.

Besondere Exponate, die man bei der Vernissage am Samstag im Roßdörfer Museum bestaunen konnte, – die 31 ausgewählten Stücke sind aus dem Besitz des Kulturhistorischen Vereins in Roßdorf.

„Die Kunstsammlung besteht vorwiegend aus Werken von Künstlern, die im 19. und 20. Jahrhundert in unserer Region gelebt haben“, nennt die frühere Museumsleiterin Ursula Richter ein Merkmal. Sie spiegeln somit die heimische Lebenswelt in dieser Epoche wider und passen zeitlich zu den anderen ausgestellten handwerklichen Exponaten des Museums.

Begonnen hatte alles 2001 mit einer großzügigen Spende von 50 000 Mark von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Darmstadt. Bilder von Mitgliedern und geschenkte Holzschnitte des Gundernhäuser Malers und Holzschneiders Esteban Fekete waren der Anfangsbestand. Damals bildete der Vorstand des Vereins ein zehnköpfiges Gremium, das entschied, Kunst aus der Zeit zu wählen, aus der auch die anderen Exponate im Museum Roßdorf sind.

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Klaus Lehmann, damals Vorsitzender des Vereins, knüpfte Verbindungen zu den Galerien Netuschil, Langheinz und Böhler, zu den Erben des Roßdörfer Künstlers Philipp Seipel und zum verstorbenen Vereinsmitglied Hermann Baatz, der auch Mitglied des Auswahlgremiums wurde.

Mehr als 100 Werke im naturalistischen Stil

Durch Spenden zählt diese Auslese inzwischen über 100 Werke im romantischen und naturalistischen Stil. Es sind Grafiken, Ölbilder und Aquarelle, die vor allem Landschaften oder Orte darstellen, aber auch Bilder von Handwerkern und Tieren sind zu sehen.

„Bei den grafischen Exponaten überrascht die Radierung von Hetty Krist. Sie zeigt eine Mühle auf dem Kopf eines Mannes und einen Müller, der einen schweren Sack trägt“, spricht Richter ein weiteres Werk an.