Die alte deutsche SchriftDer Kulturhistorische Verein Roßdorf bietet erneut den Schreib-/Lese-Kurs „Die alte deutsche Schrift" an, da im letzten Jahr nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Mancher hat als ABC-Schütze in den ersten Schuljahren noch die deutsche Schrift gelernt, die auch als Kurrent- oder Sütterlin-Schrift bezeichnet wird. Heute möchte man die alten Briefe, Kochrezepte, Urkunden usw. wieder lesen können.

Im neuen Kurs (4 Nachmittage im November) sind noch einige Plätze frei.
Beginn ist am 03.11.2015 um 17 Uhr.

Die alte deutsche SchriftDas preußische Kultusministerium beauftragte 1911 den Grafiker Ludwig Sütterlin, eine Schreibschrift zu gestalten, die sich an die ältere deutsche Schrift anlehnte, aber ohne deren Spitzen, Ecken und Schnörkel zu übernehmen. Durch mehr Rundungen sollte die Schreibbarkeit gefördert und für die Abc-Schützen das Schreibenlernen erleichtert werden.
Die neue deutsche Schrift wurde 1915 an allen preußischen Schulen als „Sütterlin-Schrift" eingeführt, 1935 auch in anderen Ländern. Einige Länder ahmten die Schrift nach, ohne sie jedoch bis ins Detail genau zu kopieren.

Die nach Ludwig Sütterlin (1865 – 1917) benannte Schreib-form wurde nie völlig einheitlich gehandhabt. Immer wieder flossen beim Schreiben auch Reste der älteren deutschen Schrift ein – (der sogenannten ‚Kurrentschrift') - wie auch Formen der „Normalschrift", die 1941 mit lateinischen Buchstaben eingeführt wurde.

Alte Handschriften, wie Kirchenbücher, Steuerlisten, Einwohner-Verzeichnisse, Gerichtsprotokolle usw. sind in der etwas sperrigen alten deutschen Schrift verfasst, der man in allen Archiven des deutschen Sprachraums begegnet. Und sie lesen zu können, ist auch heute noch wichtig, wenn man sich mit Omas altem Kochbuch, Großvaters Briefen, alten Stammbüchern, Urkunden und Poesiealben beschäftigen will.

Um altes Wissen aufzufrischen, bietet der Kulturhistorische Verein erneut einen Schreibkurs an, durch den Dietrich Reichelt führen wird.
In Übungen, ergänzt durch Tipps und Hinweise, werden die Teilnehmer die frühere deutsche Schreibschrift kennen lernen – oder sich wieder daran erinnern können.

Es sind 4 Dienstag-Nachmittage von jeweils etwa 1 Stunde vorgesehen. Beginn ist um 17 Uhr im Museum/Alter Bahnhof. Die geplanten Termine sind:

03.11. - 10.11. - 17.11. und 24.11.2015

Die Kosten für die Arbeitsunterlagen betragen 15,00 Euro (für Teilnehmer, die nicht Mitglieder des KHV sind: 20,00 Euro). Mitzubringen ist Schreibwerkzeug nach persönlicher Vorliebe (Bleistift/Radiergummi, Kugelschreiber oder Füller) und ein Schreibblock.

Wichtiger Hinweis
Bei Interesse ist eine Anmeldung unter der Tel. Nr.: 06154 – 81816 (D. Reichelt) erforderlich.